Ein paar Sportschuhe in einer Ecke.

In mei­nem letz­ten Blog­ar­ti­kel „Jeder Tag ist ein neu­er Anfang“ habe ich über die guten Vor­sät­ze zur Jah­res­wen­de geschrie­ben. Man ist moti­viert, will mehr Sport machen, mit dem Rau­chen auf­hö­ren, Gewicht ver­lie­ren, sich gesund ernäh­ren, Stress abbau­en. Aber was pas­siert, wenn die Vor­sät­ze längst Schnee von ges­tern sind? Was ist, wenn sich die gesun­de Ernäh­rung nicht mehr auf den Tel­lern wie­der­fin­det und die Sport­schu­he längst in der Ecke lie­gen?

Der inne­re Schwein­hund

Im bes­ten Fall spricht man vom inne­ren Schwei­ne­hund, der wie­der mal gewon­nen hat und einen nicht vom Sofa zum Sport hat auf­ste­hen las­sen. Es gibt aber auch Men­schen, die durch die­sen Rück­fall in alte Gewohn­hei­ten sich selbst abwer­ten. Sie sehen sich selbst als Ver­sa­ger, emp­fin­den sich als schwach und undis­zi­pli­niert.

Schaut man nach Syn­ony­men für das Wort Rück­fall, wer­den Wör­ter wie Rück­schritt oder Rück­schlag, Ver­sa­gen oder Schei­tern auf­ge­lis­tet. Auch Nie­der­la­ge und Schlap­pe sind mit dabei. Alles Wör­ter, die einen nega­ti­ven Bei­geschmack haben. Kein Wun­der, dass man sich schlecht fühlt, wenn man sein gesetz­tes Ziel nicht erreicht hat.

Es las­sen sich aber auch fol­gen­de Syn­ony­me für Rück­fall fin­den: Rück­fall — Rück­kehr – Umkehr – Ver­la­ge­rung.

Rück­kehr zu alten Gewohn­hei­ten

Ein Rück­fall ist eine Rück­kehr zu alten Gewohn­hei­ten.

Ja! Zu dem, was ver­traut ist und im Auto­pi­lot von stat­ten geht.

Ja! Es ist eine Umkehr von den neu­en Vor­sät­zen und es fin­det eine Ver­la­ge­rung zuguns­ten der alten Gewohn­hei­ten statt.

Ja! Ein Rück­fall ist eine Ver­la­ge­rung – kein Schei­tern und auch kein Ver­sa­gen!

Prio­ri­tä­ten set­zen

Ein Rück­fall ist eine Ver­la­ge­rung der Prio­ri­tä­ten. Der ruhi­ge Abend auf dem Sofa ist mir gera­de wich­ti­ger als die ange­streb­te Biki­ni-Figur im Som­mer. Das gesun­de Kochen ist gera­de nicht mach­bar, weil die neu­en Stun­den­plä­ne der Kin­der die bis­he­ri­ge Orga­ni­sa­ti­on des Haus­halts wie­der durch­ein­an­der­ge­wir­belt haben. Manch­mal sind es Klei­nig­kei­ten, die einen Vor­satz zum Strau­cheln brin­gen. Und manch­mal hat sich die Moti­va­ti­on — das War­um man einen Vor­satz auf­ge­stellt hat – ein­fach ver­än­dert. So ist das Leben.

Alter­na­ti­ven suchen

Dann ist es wich­tig, genau hin­zu­se­hen. Nur dann kann ich das Gefühl, ver­sagt zu haben, neu­tra­li­sie­ren. Es lohnt sich hin­zu­schau­en, wor­an es gera­de liegt, dass ich zum Bei­spiel den Vor­satz, täg­lich eine Run­de Jog­gen zu gehen, nicht umge­setzt bekom­me. Es lohnt sich nach Kom­pro­mis­sen oder Alter­na­ti­ven zu suchen. Viel­leicht schaf­fe ich nicht die ange­streb­ten täg­li­chen 30 Minu­ten Jog­gen, weil ich für eine erkrank­te Kol­le­gin auf der Arbeit ein­sprin­gen muss, aber viel­leicht geht ja ein 10-Minu­te-Spa­zier­gang zwei­mal die Woche.

Heu­te nicht

Viel­leicht gibt mein All­tag und mei­ne Stim­mung gera­de gar kei­ne Bewe­gung her. Dann kann ich für mich bewusst ent­schei­den, dass Sport im Moment gera­de für mich nicht dran ist. Dann ist es mei­ne bewuss­te Ent­schei­dung – kein Ver­sa­gen oder Schei­tern.

Es ist so wich­tig, acht­sam mit sich umzu­ge­hen, Gefüh­le und Bedürf­nis­se zu erkun­den und ihnen Raum zu geben. Vor­sät­ze sind nicht in Stein gemei­ßelt und das Erfül­lung von Zie­len und Vor­sät­zen bestim­men nicht mei­nen Wert. Acht­sam­keit und bewuss­tes Ent­schei­den sind wich­ti­ge Bau­stei­ne unse­res Selbst­wert­ge­fühls.

Chan­ce für Neu­es

Ein Rück­fall ist kei­ne Schan­de! Ein Rück­fall ist eine Mög­lich­keit Inne­zu­hal­ten! Ein Rück­fall ist die Mög­lich­keit für eine Ver­la­ge­rung von Prio­ri­tä­ten! Ein Rück­fall kann auch die Chan­ce auf etwas Neu­es sein!

Ein Rück­fall ist kei­ne Schan­de! Ein Rück­fall ist eine Mög­lich­keit Inne­zu­hal­ten! Ein Rück­fall ist die Mög­lich­keit für eine Ver­la­ge­rung von Prio­ri­tä­ten! Ein Rück­fall kann auch die Chan­ce auf etwas Neu­es sein!

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